Monsooned Malabar aus Indien


India Monsooned Malabar



Eigenschaften des Kaffees | Kaffeebezeichnungen | Entstehung des Kaffees | Das Etikett: Der Elefant in Indien


Eigenschaften des Kaffees
Dieser Kaffee aus dem Südwesten Indiens hat einen vollen Körper, eine sehr leichte Säure und Noten von Malz von Nuss. Eine Mischung von Arabica-Sorten der Güteklasse "AA" wurde im Monsooned-Verfahren aufbereitet. Er ist eine Besonderheit, der seinen üppigen Charakter dem Monsunklima zu verdanken hat. Unter Kaffeeliebhabern ist der India Monsooned Malabar schon länger kein Geheimnis mehr. Aufgrund der Mischung seines Geschmacksnoten einerseits und wegen seiner geringen Säure andererseits ist er sehr beliebt. 

Kaffeebezeichnungen
Die für den Monsooned Malabar Kaffee verwendeten Arabica-Sorten heißen Kent, S.795, Catimor, und Selection 9. Dies sind hervorragende, in Indien typische verwendete Arabica-Sorten. Der Begriff „Aufbereitung: Monsooned“ bezieht sich auf ein spezielles Verfahren, den Kaffee nach der Ernte noch tagelang den feucht-warmen Monsun-Winden auszusetzen. Mehr dazu s.u. "Entstehung des Kaffees". Die Güteklasse "AA" ist die in Indien beste Güteklasse und entspricht den Siebgrößen 18,5 – 20, also den größtmöglichen Größen (ausgenommen die Sorte "Maragogype"). Dieser Kaffee ist ein Spezialitätenkaffee im Sinne der Specialty Coffee Association (SCA), bei der ein Kaffee bei der Klassifizierung mindestens 80 Punkte erreichen muss. 

Entstehung des Kaffees 
In den Anfängen der Schifffahrt benötigten die Klipper (Fracht-Segelschiffe) mit ihren Holzschiffen etwa sechs Monate, um Europa zu erreichen, da sie auf dem Weg nach London um das Kap der guten Hoffnung herum segeln mussten. Durch die extrem unterschiedlichen klimatischen Bedingungen während des Transports veränderte der Kaffee seine ursprünglichen Eigenschaften: Form, Farbe, Größe und auch seinen Geschmack. Nach Erfindung der Dampfschifffahrt und dem Bau des Suez-Kanals verschwanden diese Veränderungen des Rohkaffees und die Engländer begannen, sich darüber zu beschweren.

Also begannen die indischen Kaffee Produzenten, diesen Veränderungsprozess des Rohkaffees bei der früheren Überfahrt künstlich zu kopieren. Dazu nutzen sie bis heute die extremen klimatischen Bedingungen des Monsuns an der Westküste des Landes. Das feucht-heiße Klima des Monsuns bewirkt die qualitativen Veränderungen bei den Kaffeebohnen, die das einzigartige Geschmacksprofil dieses Kaffees hervorbringen. Der Monsun-Prozess besteht darin, die natürlichen Kaffeebohnen in ca. 10 bis 15 cm dicken Schichten in gut belüfteten Lagerhäusern den feuchten, warmen Monsunwinden auszusetzen. Dieser Prozess wird an der Westküste Indiens durchgeführt, wobei die Winde vom Arabischen Meer während der südwestlichen Monsunmonate von Juni bis September genutzt werden.

Das Anbaugebiet

Malabar Coast


Der India Monsooned Kaffee stammt aus dem Südwesten Indiens, aus der Provinz Malabar. Das äquatoriale feuchte Klima, das in dieser Region herrscht, fördert den Kaffeeanbau. Die Bohnen aus diesen Plantagen gehören zu den besten Kaffees Indiens. Die Anbauhöhe liegt zwischen 1.000 und 1.400 m üNN. Die Farm unseres Kaffees der Firma TATA befindet sich in der Nähe der Stadt Mangaluru (bis 2014: Mangalore). Sie ist eine bedeutende Hafenstadt im südwestindischen Bundesstaat Karnataka mit rund 500.000 Einwohnern. 


Wie der Kaffee nach Indien kam: Baba Budan – oder die heiße Ware aus dem Orient
Baba Budan – das ist die Legende eines islamischen Sufi-Heiligen im Indien des 16. Jahrhunderts, der auf einer Pilgerreise durch den Mittleren Osten seine Begeisterung für Kaffee entdeckte. Ein Getränk, das es in seiner Heimat Indien nicht gab. Doch zu diesem Zeitpunkt stand die Ausfuhr von Kaffee, vor allem die von keimfähigen Kaffeesamen, unter Todesstrafe! Dieses hohe Risiko nahm Baba Budan dennoch in Kauf und schmuggelte die heilige Anzahl von sieben keimfähigen Kaffeebohnen vom Jemen nach Indien, denn er wollte auf seinen Kaffee nicht mehr verzichten.

Zurück in Indien, pflanzte Baba Budan diese sieben Bohnen in seinem Garten unweit der immergrünen, blumenbewachsenen Bergketten von Chikmagalur an. Und genau dort begann die große indische Kaffee-Tradition zu gedeihen. Ihm zu Ehren benannte man den zweithöchsten Berg des indischen Bundesstaates Karnataka sowie den gesamten Gebirgszug nach ihm: Baba Budan Giri (früher: Chandra Drona Parvatha). Beide befinden sich im Distrikt Chikkamagaluru. Der Gebirgszug ist Teil der sog. Western Ghats, die sich von Gujarat im Norden bis hinunter nach Kerala und Tamil Nadu erstrecken und eine Gesamtlänge von ca. 1.600 km haben.

Link zu meiner Reportage: Baba Budan und die sieben Wundersamen

Das Etikett: Der Elefant in Indien
In der Kultur und Mythologie des Hinduismus gelten Elefanten als heilige Symbole des Friedens, der geistigen Stärke und Kraft, als Beseitiger von Hindernissen und Spender von Wohlstand, Glück, Weisheit, Gedächtnis und Lebenskraft. Einer der beliebtesten der hinduistischen Götter Indiens ist Ganesha, ein heiterer, oft zu Streichen aufgelegter Glücksgott mit dem Elefantenkopf. Er gilt als Bekämpfer des Bösen und von Hindernissen, als Gott des Erfolges, der Bildung, der Weisheit und des Wissens. Er ist der Sohn des Götterpaares Shiva und Parvati. 

Durch die Kraft des Schöpfergottes Brahma entstand Airavata, der erste göttliche Elefant, der zum Tragtier Indras werden sollte. Und so, wie der Elefant Airavata zur Göttin Indra gehört, so gehörte der Elefant im Allgemeinen zu den indischen Königen. In feierlichen Staatsaufzügen stellten sie das symbolische Reittier des Königs dar; im Kriege sind sie der Wachtturm und die Zitadelle, aus denen er die Strategie der Schlacht lenkt. Aber ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, ihre überirdischen Verwandten, die Wolken, jene himmlischen Elefanten, herbeizurufen. Daher hielten die Hindu-Könige Elefanten zum Wohl ihrer Untertanen. 
 

TOP